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Ralf Stöcker und sein Schaffen
Ralf Stöcker geb. 1957
war schon immer ein Querkopf. Mit dreizehn baute er sein erstes Schlagzeug aus Wurstdosen, Ölfässern, Gardinenleisten und Schweineblasen.
Mit 15 hatte er mit der leicht gepimpten Version dieses musikalischen Werkzeuges seine ersten Auftritte und man gab ihm sogar Geld dafür, dann nahm das Schicksal seinen Lauf.
Im zarten Alter von 18 brach er seinen schulischen Werdegang ab (die Gründe sollen hier nicht vertieft werden) und entschloß sich, seine Wehrpflicht, wo man ihn als Fallschirmjäger aus Flugzeugen und Hubschraubern warf, schnellst möglich hinter sich zu bringen.
Danach absolvierte er eine Ausbildung als KFZ Mechaniker und beschäftigte sich damit, teure Autos noch teurer und schnelle Autos noch schneller zu machen.
Parallel frönte er mit kurzen Unterbrechungen stets seinem Hobby Musik, mal als Schlagzeuger, mal als Sänger (Frontfresse, wie er es nennt), Gitarrist und/oder Bluesharpist.
Bald schon wurde ihm das Umfeld in dem handwerklichen Beruf zu eng und er beschloß, sich ganz auf die Musik zu konzentrieren.
Also bereitete er in einem knappen Jahr seinen Ausstieg aus dem konventionellen Gewerbe vor, indem er nachts Beschallungsanlagen etc. baute und vorbereitete, um nach Beendigung des KFZ-Berufs ein neues Gewerbe als Tontechniker anzumelden. Dies geschah 1989, begleitet von der allgegenwärtigen Frage: „und davon kann man leben“?
Man konnte, zumeist jedenfalls besser als die Musikerkollegen, die ihren Traum, nun doch endlich noch den Welthit zu landen nicht aufgaben und im Zuge ihrer mittelmäßig einträglichen Nebenbeschäftigung als Taxifahrer umfangreiche Studien über Land und Leute anstellen konnten.
Stöcker begleitete über ein Jahrzehnt Musikgruppen quer durch Deutschland und das nahe benachbarte Ausland als Tontechniker, sorgte bei Festivals, schwerpunktmäßig im Kölner Umfeld, für den guten Ton. Er gründete im Laufe der Jahre mehrere kleine, mehr oder weniger erfolgreiche Tonstudios, wobei aber auch hier leider die Welthits fehlten und auch nicht die ausreichende Affinität zur Karnevalsmusik vorhanden war, um damit reich zu werden.
Im Zuge seiner Tätigkeiten sammelte er umfangreiches technisches Know How und Erfahrungen, die ihn in die Lage versetzten, auch große Events zu planen und zu betreuen
(den Anglismen sei Dank, man konnte sich Eventmanager nennen, das klang doch – aber: „kann man davon leben“?).
Mittlerweile hatte der Beruf sogar einen Namen, man war Veranstaltungstechniker und durfte sogar andere Träumer ausbilden.
Eines begleitet Stöcker über alle Jahre hinweg, er fotografiert gerne. Keine Familienfotos, lieber 2000 Sonnenuntergänge.
Immer wieder hatte er die Möglichkeit, im Rahmen seiner Events, Gebäude, Natur und sogar Landschaften lichttechnisch zu gestalten, wobei dies immer nur Werke für den Augenblick waren, quasi Mantras und er immer stärker das Bedürfnis hatte, diese Augenblicke festzuhalten und im Bild zu perfektionieren.
Stöcker experimentierte mit unterschiedlichsten Photographier- und Belichtungstechniken, war früh schon an kleinen Filmproduktionen beteiligt und produzierte 2009 zwei dokumentarische Filme über die Slums von Site Soley nahe Haitis Hauptstadt Port-au-Prince. Berührungsängste gegenüber moderner digitaler Technik hat er nicht, sondern sieht sie eher als Chance.
Neben sehr aufwendiger Landschaftsnachtphotographie, beschäftigt er sich seit langem mit ästhetischer Aktfotographie und verwendet dabei sein umfangreiches Hintergrundwissen in puncto Beleuchtung und Zusammenführung unterschiedlicher medialer Instrumente; so entstanden Bildserien wie der Zyklus „Green Shoes“, „Baumfeen“, oder „Cocoon“.
Indem Stöcker so gegensätzliche Materialien wie Stahl und Haut in seinen Bildern verschmelzen läßt, schafft er Traumbilder, die den Betrachter anregen, Bekanntes in unbekannte Zusammenhänge zu setzen; auch sind teilweise die Modelle so weit mit dem Hintergrund verschmolzen, daß man einige Zeit damit verbringen muß, die eigentlich bekannten Strukturen zu durchschauen und die ProtagonistIn der Bilder zu entdecken.
Eines seiner Anliegen ist es, seine Bilder Geschichten erzählen zu lassen. Auch mag er es, wenn gerade seine weiblichen Modelle Kraft ausstrahlen und nicht in einer Opferrolle dargestellt werden, was er gerade im Rahmen der Aktphotographie für ein sehr sensibles Thema hält.
Stöcker kann also keine umfangreiche Liste von Lehrern und Förderern aus dem who is who der Kulturszene vorweisen, sondern muß und will seine Kunst für sich sprechen lassen, seien es Bilder, Musik oder Filme.
Jahrzehntelang hat er seine Photographiertechnik im Verborgenen entwickelt, jetzt endlich zeigt er sie der Öffentlichkeit, dabei kann man sich in einem absolut sicher sein: da wird kein großer Lehrer kopiert.
Saskia Gerhardt
Saskia Gerhardt geb. 1975
Schon als Kind waren Zeichnen und Malen eine der beliebtesten Beschäftigungen der heute 37-jährigen. Der Umgang mit Zeichen- und Malwerkzeug diente ihr von jeher als Entspannungs und Konzentrationshilfe, zudem waren ihre Werke eine wichtige Ausdrucksform ihres Gemütszustandes.
Nach dem Abitur machte sie zunächst eine Handwerksausbildung, worauf aber bald eine Ausbildung zur Mediengestalterin in Digital und Print folgte wodurch sie glücklicher Weise nahe in den Bereich von Kunst und Kultur gebracht wurde. Ihr präzises Auge und bemerkenswertes Talent für Gestaltung kamen Saskia Gerhardt dabei genauso zustatten, wie ihre enorme Fantasie und Empathie.
Neben dem Gestalterischen begleitete ihren Werdegang eine absolute Begeisterung für Bewegung und die Ästhetik des Tanzes. So begeisterte sie sich früh für Kunstturnen, lernte Standard-Tanz, Tango und andere tänzerische Ausdrucksformen wie Jazz Dance und Bauchtanz.
Diese Begabungen und Entwicklungen brachten eine junge Frau hervor, die heutzutage in der Lage ist, mit einem Zeichenblock, dem ungewöhnlichen Werkzeug eines Kugelschreibers und viel Fantasie, ihre eigenen kleinen, träumerische Welten aufs Papier zu bringen, in die sie abtauchen und die Realität aussperren kann, wobei es rätselhaft bleibt, wie sie in der Lage ist, mit dem doch recht unberechenbaren Schreibwerkzeug eines Kugelschreibers derart filigrane und federleichte Gebilde aufs Papier zu bringen. Eine junge Frau, die durch ihre Erscheinung, Beweglichkeit und Einfühlsamkeit als ein ideales Modell agiert - ohne Schonung ihrer selbst, sich engagiert und einsetzt, wenn es darum geht Bilder, mit Aussagen, mit einer Geschichte zu kreieren.
So treffen bei ihr Kunst, Ausdrucksfähigkeit und technisches „Know How“ im Umgang mit modernen Medien aufeinander und bilden eine ideale Melange, was man auf dieser Web Site (Design, Layout Saskia Gerhardt), ihren Zeichnungen, (zu betrachten in der Galerie), und an den Bildern von Ralf Stöcker, bei denen sie vielfach mitwirkte, unschwer erkennen kann.